Bildungsinitiative in Lateinamerika

Wie keine Krise zuvor hat die COVID-19-Pandemie die Notwendigkeit digitaler Lehr- und Lernmaterialien für den Schulunterricht sichtbar gemacht. Anlässlich dieser Herausforderung haben wir zusammen mit unseren Partnerinnen und Partnern in Lateinamerika die Initiative MINT-Bildung für Innovation (Spanisch: Educación-STEM para la Innovación) ins Leben gerufen. Mit der finanziellen Unterstützung von Siemens Caring Hands e. V. stellen wir innerhalb eines Jahres die Weichen für innovative Bildungsformate – von virtuellen Schulungen für Lehrkräfte über digitales Unterrichten im MINT-Bereich bis hin zu interaktiven Klimawandel-Karten sowie Videos und Podcasts zu den Themen Gesundheit und Hygiene – für jetzt, zu Pandemie-Zeiten, und für nachhaltige Bildung in der Zukunft.

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Initiative

Der Zukunft begegnen: Digitale MINT-Bildungsinitiative in Lateinamerika

Wie können Lehrkräfte in Pandemie-Zeiten erfolgreich unterrichten, wenn sie nicht mit ihren Schülerinnen und Schülern im Klassenraum sitzen, sondern Zuhause, lediglich verbunden durch einen Computer, ein Tablet, ein Handy oder ganz ohne Kontakt? Gemeinsam mit verschiedenen Partnerinstitutionen und Bildungsministerien aus Lateinamerika begegnen wir als Siemens Stiftung dieser Herausforderung: Von Dezember 2020 bis Dezember 2021 entwickeln wir mit lokalen Expertinnen und Experten die Grundlagen für die digitale Bildungsinitiative MINT-Bildung für Innovation in sieben Ländern Lateinamerikas.

»Nachhaltige Bildung kann nur gemeinsam gelingen. Mit unserer Initiative entsteht ein starkes lateinamerikanisches Netzwerk – für jetzt und für die Zukunft.«

Dr. Nina Smidt, Vorständin der Siemens Stiftung

Innovative MINT-Bildung für den digitalen Unterricht

 

In den Ländern Chile, Kolumbien, Mexiko, Argentinien, Peru, Brasilien und Ecuador adaptieren wir mit unseren Partnerinnen und Partnern innerhalb eines Jahres Schulungsinhalte und -methoden rund um die MINT-Themenbereiche Naturwissenschaften, Technik, Nachhaltigkeit, Klimawandel, Gesundheit und Digitalisierung für den digitalen Einsatz im Unterricht. Dabei entstehen:

 

  • 250 digitale und analoge Unterrichtsmedien für die gesamte Bildungskette (Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen) unter offener Lizenz (OER – Open Education Resources)
  • 100 Aus- und Fortbildungen für Lehrkräfte
  • regionale Workshops für die Verbesserung der Lehre zu MINT-Themen, Klimawandel, Gesundheit und Nachhaltigkeit
  • lernen durch naturwissenschaftliche und technische Experimente
  • ein kooperatives Netzwerk für Lehrkräfte, Universitäten und Bildungsinstitutionen

Die Krise als Anlass, nachhaltige Bildung als Ziel

 

Mit den Onlineschulungen können bis zu 20.000 Lehrkräfte erreicht werden und somit circa 450.000 Schülerinnen und Schüler in sieben Ländern Lateinamerikas. Nach Ablauf der Pilotphase im Dezember 2021 arbeiten die Projektpartnerinnen und -partner weiter daran, die Inhalte in die Lehrpläne von Bildungsministerien und in die Lehreraus- und Fortbildung an Universitäten in Lateinamerika fließen zu lassen. Sie werden zudem im lateinamerikanischen Bildungsportal der Siemens Stiftung, dem CREA (Centro Recursos Educativos Abiertos), digital und frei zur Verfügung stehen. So können letztlich Millionen von Lehrkräften und deren Schülerinnen und Schüler auf dem Kontinent erreicht werden.

 

Bildungsportal CREA (Centro Recursos Educativos Abiertos)

Projekte

Projektpartnerinnen und Partner in sieben Ländern Lateinamerikas

Insgesamt werden 14 Projekte umgesetzt, davon sechs Projekte in Chile, drei in Kolumbien sowie jeweils eines in Ecuador, Argentinien, Mexiko, Peru und Brasilien. Die Kooperationsstrukturen und Lernmaterialien sind darauf ausgelegt, in Zukunft weitere Projektpartnerinnen und -partner aus südamerikanischen Ländern aufzunehmen. Bereits jetzt arbeiten die Projektträger mit Partnerinstitutionen verschiedener Länder zusammen und fördern so von Projektbeginn an interregionale Kooperationen.

In dem Projekt Centro de Investigación Didáctica de las Ciencias y Educación STEM (CIDSTEM) der Pontifica Universidad Católica de Valparaíso (PUCV) werden in einem ersten Schritt Lehrkräfte der Naturwissenschaften in sieben Ländern Lateinamerikas über einen Fragebogen systematisch zu ihren Erfahrungen im Unterrichten in Pandemie-Zeiten befragt. Die Auswertung der Best-Practice-Erkenntnisse werden zunächst über pädagogische Netzwerke verbreitet. In einem zweiten Schritt fließen sie zudem in die Entwicklung von Unterrichtsmaterial ein. Dafür bearbeitet ein pädagogisches Team aus den teilnehmenden Regionen unter Koordination des CIDSTEM vorhandene analoge Experimento-Medien und Blended-Learning-Schulungsformate zu den Themen Umwelt, Gesundheit und Energie, die für deutsche Lehrkräfte entwickelt wurden, erweitert sie mit Beiträgen aus der Region, adaptiert sie für den digitalen Unterricht unter Pandemie-Bedingungen und passt sie den Gegebenheiten des jeweiligen Einsatzorts an. Nach Abschluss werden die Inhalte in die Datenbank CREA frei verfügbar eingestellt und über das von der Siemens Stiftung etablierte Netzwerk Red STEM Latinoamérica bekannt gemacht.

Centro de Investigación Didáctica de las Ciencias y Educación STEM (CIDSTEM)