Naturkatastrophen Marokko & Libyen

Übersicht der Lage:

Der Sturm „Daniel“ verursachte Anfang September 2023 verheerende Überschwemmungen im Osten Libyens, von denen mehr als 1,6 Millionen Menschen direkt betroffen waren. Tausende verloren ihr Leben, und rund 44.000 Menschen wurden obdachlos. Besonders betroffen war die Stadt Darna, in der zwei Dämme brachen die teils ganze Stadtteile überfluteten. Die Infrastruktur in den betroffenen Gebieten, darunter das einzige Krankenhaus der Stadt, wurde schwer beschädigt.

Im gleichen Zeitraum wurde Marokko von einem schweren Erdbeben erschüttert, bei dem mehr als 2.800 Menschen ums Leben kamen. Tausende weitere wurden verletzt und die Schäden an Infrastruktur, Gesundheitsversorgung und Wohnraum ist immens. Besonders schwerwiegend waren die Schäden in Regionen des Atlasgebirges, wo das Erdbeben lebenswichtige Wasserinfrastruktur, Häuser und Schulen in schwer zugänglichen Gemeinden zerstörte.

Überlebende der beiden Naturkatastrophen müssen mit dem Verlust ihres gesamten Besitzes rechnen. Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist enorm, insbesondere in den Bereichen medizinische Grundversorgung, sauberes Wasser, Nahrungsmittel und Unterkünfte.

Wir helfen denjenigen, die am stärksten von den Katastrophen betroffen sind.

© Norwegian Refugee Council
© Norwegian Refugee Council

So helfen wir

­Uns erreichten eine Vielzahl an Spenden, die es uns ermöglichten bereits wichtige erste Hilfsmaßnahmen zur Versorgung der Menschen vor Ort durchzuführen. Dabei legen wir großen Wert auf die Stärkung und Unterstützung diverser Sektoren und sozialer Gruppen. Bisher standen vor allem Projekte zur unmittelbaren Versorgung von lebensnotwendigen Gütern, Bereitstellung medizinischen Geräts, Unterstützung von Kindern und Jugendlichen und zum Wiederaufbau der kritischen Infrastruktur in Marokko und Libyen im Fokus.

Weitere Maßnahmen sind in der Planung und Umsetzung.

Unsere bisherigen Projekte

Engagement in Libyen

Gemeinsam mit der Norwegian Refugee Council (NRC) ermöglichen wir den Zugang zu angemessenen und schützenden Unterkünften für Betroffene der Katastrophe. Durch die Sanierung beschädigter Häuser und die Versorgung der Haushalte mit einem integrierten Paket von Wiederaufbau und WASH-Lösungen (Wasser, Sanitär und Hygiene) verbessern wir den physischen Schutz, die Lebensbedingungen und den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen für die Flutopfer.

© Norwegian Refugee Council

Das Projekt mit unserem Partner Première Urgence Interationale (PUI) zielt darauf ab, die Grundbedürfnisse der vom Sturm Daniel betroffenen oder vertriebenen Bevölkerung im Nordosten Libyens in den Bezirken Benghazi, Al Marj, Al Jebel Al Akhdar und Derna zu decken. Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und wird zur Erhaltung und Wiederherstellung grundlegender Dienste beitragen, wobei die Bereiche Gesundheit sowie Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene (WaSH) als vorrangige Bedürfnisse identifiziert wurden. Darüber hinaus konzentrieren wir uns auf die Krankheitsüberwachung und die Bereitstellung von primären Gesundheitsdiensten durch ein mobiles Gesundheitsteam, das sich aus einer Allgemeinmediziner:in, einer Ärtz:in für sexuelle Gesundheit, drei Krankenpfleger:innen und einer Apotheker:in zusammensetzt und die am stärksten gefährdeten Gemeinschaften mit wichtigen Medikamenten und medizinischer Ausrüstung versorgt.

© Première Urgence Internationale
Engagement in Marokko

Als erste große Hilfsmaßnahme beteiligt sich Siemens Caring Hands e.V. an der Spendenaktion des Solar Teams Eindhoven und des Niederländischen Roten Kreuzes, um die ersten Folgen des Erdbebens zu lindern. Gemeinsam mit der International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC) erhalten die vom Erdbeben Betroffenen sofortige Hilfe vor Ort, darunter medizinische Versorgung, Lebensmittel, Notunterkünfte und andere lebensnotwendige Güter.

In enger Zusammenarbeit mit der High Atlas Foundation (HAF) sanieren wir die Wasserinfrastruktur, um den Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygienemaßnahmen zu ermöglichen. Unsere Maßnahmen in den Gemeinden Ikis, Idaghsen und Tizintass tragen dabei maßgeblich zur Widerstandsfähigkeit der Region Al Haouz bei.

Aufgrund der großen Anzahl von beschädigten Häusern leben viele vertriebene Familien in provisorischen und unzureichenden Zelten, die kaum Schutz vor extremen Wetterbedingungen bieten. Um ein sichereres Lebensumfeld zu schaffen, unterstützen wir den Bau von mehr als 50 provisorischen Unterkünften im Atlasgebirge, die angemessen beheizt, isoliert und vor den Gefahren extremer Schneefälle und Brände geschützt werden sollen.

 

Wir unterstützen die Amis des Ecoles bei ihren Bemühungen um den Wiederaufbau eines Internats im Atlasgebirge. Die Schule bietet Platz für 300 Kinder zum Schlafen und 500 zum Essen und Lernen und stellt einen sicheren und inspirierenden Raum für die Schüler in der ländlichen Stadt Asni dar. Sie bietet den Kindern nahrhafte Mahlzeiten und Zugang zu gut ausgestatteten Lernräumen, um ihre akademischen Fortschritte auf eine integrative und solidarische Weise zu erleichtern.

In den vom Erdbeben am stärksten betroffenen Gemeinden fehlt es häufig an Latrinen und Waschgelegenheiten, was die Hygiene und die Lebensqualität, insbesondere von Frauen und Mädchen, beeinträchtigt. Darüber hinaus hatte das Erdbeben schwerwiegende Auswirkungen auf Unterkünfte, Wohnungen und die Wasserversorgung, wobei die Schäden in dicht besiedelten Gebieten sowie in ländlichen und Bergdörfern sehr hoch waren. Gemeinsam mit unserem Partner SOS-Villages D’Enfants sorgen wir für den Zugang zu sauberem Trinkwasser durch den Bau von zwei Brunnen, die Instandsetzung von Wasserpumpen und die Anschaffung der für die Nutzung erforderlichen Ausrüstung. Außerdem unterstützen wir den Bau von 30 Notunterkünften für betroffene Familien und 25 modularen Sanitärblöcken. Diese werden den Gemeinschaften, insbesondere Frauen und jungen Mädchen, einen sicheren Zugang zu sanitären Anlagen ermöglichen.

Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation SOS Villages d’Enfants werden acht Grundschulen in den vom Erdbeben betroffenen Regionen renoviert. Dabei sollen entstandene Schäden wie Risse repariert und die sanitären Anlagen instand gesetzt werden. Zudem soll sichergestellt werden, dass die Gebäude die erforderlichen Sicherheitsstandards erfüllen. Von diesen Renovierungsarbeiten profitieren insgesamt über 700 Schülerinnen und Schüler im Alter von 6 bis 12 Jahren sowie über 50 Lehrkräfte.